Irmgard Keun, geboren am 6. 2. 1905 in Berlin. Einer liberalen großbürgerlichen Familie entstammend, verbrachte sie ihre Kindheit im Berliner Westen. 1918 Umzug der Familie nach Köln. Dort besuchte sie mit 16 Jahren die Schauspielschule; danach ein paar Engagements: „Ich engelte durch die Gegend.“ Gleichzeitig begann sie auch zu schreiben. 1931 und 1932 erschienen ihre beiden ersten Romane, „Gilgi, eine von uns“ und „Das kunstseidene Mädchen“, zwei ausgesprochene Erfolgsbücher, mit denen Irmgard Keun auf Anhieb zu einer populären Schriftstellerin wurde. Aus der Werbestrategie für „Gilgi, eine von uns“ ergab sich die Änderung der Angabe ihres Geburtsjahres in 1910 – die Autorin sollte so jung sein wie ihre Protagonistin –, bei der es dann lebenslang blieb. 1933 wurden ihre Bücher beim Universitas-Verlag beschlagnahmt. Sie forderte die Machthaber in bemerkenswerter Weise heraus: Ihre Klage auf Schadensersatz beim Landgericht in Berlin führte zu Verhören durch die Gestapo in Köln. 1935 ging sie ins Exil, zunächst nach Brüssel und Ostende. Der Roman „Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften“, die Geschichte einer Kindheit in Köln, erschien im Exil-Verlag Allert de Lange. Im Sommer 1936 Verbindung mit Joseph Roth, mit dem sie bis zum Frühjahr 1938 zusammenlebte. Wechselnder Aufenthalt an vielen europäischen Exil-Orten. ...